Wie ein Regenbogen by Simon Wells

Wie ein Regenbogen by Simon Wells

Autor:Simon Wells
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Hannibal Verlag
veröffentlicht: 2020-09-05T16:00:00+00:00


Schwuppdiwupp! Du bist schwanger. Das ist Hexerei.

Eine Überschrift in Invocation Of My Demon Brother

Die Darsteller von Performance mussten während der Aufnahmen eine Vielzahl von Herausforderungen meistern, woraufhin sich die Eingliederung in die sogenannte Realität als schwierig erwies – sogar für Anitas kaum zu beeindruckenden Geist. Während des Drehs waren schon die Eitelkeiten aufeinandergeprallt, doch die explosive Entladung als Folge der extremen Erfahrungen sollte erst noch kommen.

Anitas Modelkarriere hatte vor Performance einiges an Schwung verloren, doch ihre Schauspielerlaufbahn schien sich fortzusetzen, da einige Angebote auf dem Tisch lagen. Trotz der bei Performance zu beobachtenden phänomenalen Präsenz war eine längere Leinwand-Liaison mit Mick Jagger absolut ausgeschlossen.

„Nach Performance hätte ich beim Film Karriere machen können“, erzählte sie Lynn Barber vom Guardian 2008. „Aber ich wollte es nicht. Sie schlugen mich und Jagger als Paar für alle nur erdenklichen Filme vor, aber das wollte ich nicht machen.“

Abgesehen vom Angebot einer gemeinsamen Filmkarriere, behauptet Anita, habe Jagger einen eher intimen Vorschlag gemacht.

„Mick wollte, dass ich mich nach Performance von Keith trenne und dass wir ein Paar werden“, erinnerte sie sich gegenüber dem Autor Victor Bockris. „Mick wollte durch die Gegend ziehen und mich präsentieren, wie er es bei all seinen Frauen machte. Keith hingegen brauchte tiefe Zuneigung, Fürsorge und Liebe.“

Tatsächlich war Anita nach dem Film bereit, sesshafter zu werden. „Was ihr Handwerk anbelangte, gab sie sich sehr professionell“, berichtet ihr Freund Gerard Malanga. „Der Grund, warum ihre Karriere nicht weiterlief, lag in ihrer tief gehenden Beziehung zu Keith, denn sie schenkte ihr mehr Aufmerksamkeit als einer Filmlaufbahn.“

Die Stones mussten damals ein unbarmherziges Arbeitspensum abreißen. Die Aufnahmen zu dem ursprünglich gescheiterten Rolling Stones Rock And Roll Circus am 11./12. Dezember 1968 stellten sich für alle Beteiligten als körperlich extrem erschöpfend heraus. Da das Projekt aus Sicht der Band unbefriedigend ausfiel, wurde es für viele Jahre ins Archiv verbannt. Inmitten der Menge ungenutzter Szenen befindet sich auch eine Aufnahmen von Anita als „bärtiger Dame“.

Als sich 1968 – erneut ein Jahr riesiger Umbrüche und Veränderungen – seinem Ende zu neigte, brauchten Anita, Keith, Mick und Marianne Faithfull eine dringende Auszeit von Großbritannien. Performance hatte jede nur erdenkliche mentale Grenze überschritten, doch ein weiterer Vorfall sollte die Atmosphäre zusätzlich verdunkeln. Am 20. November mussten Marianne und Mick einen Schicksalsschlag hinnehmen, da sie das Kind verloren, auf das sie gewartet hatten.

Das Jahresende bot eine Möglichkeit, einen Strich unter die unmittelbare Vergangenheit zu ziehen. Die vier (und Mariannes dreijähriger Sohn Nicholas, dessen Vater John Dunbar war) entschlossen sich zu einem Trip nach Südamerika. Er sollte alle schwelenden Ressentiments auflösen und zugleich die Möglichkeit bieten, sich einer anderen Realität zu öffnen. Die kleine Reisegesellschaft interessierte sich für UFO-Beobachtungen, und da bestimmte Gegenden in Südamerika für außerirdische Aktivitäten bekannt waren, boten sich zahlreiche Möglichkeiten, in den Himmel zu starren.

Am Dienstag, dem 18. Dezember, versammelte sich ein erwartungsvolles Grüppchen in Heathrow, um nach Lissabon zu fliegen, wo es mittels einer zehntägigen Kreuzfahrt nach Rio de Janeiro weiterging. Mick und Marianne hatten ständig von der Reise geschwärmt, die sie im letzten Sommer dorthin gemacht hatten,



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